Nico hat vor ein paar Tagen drüben bei LinkedIn die steile These aufgemacht, dass AI nicht als Abkürzung für Artificial Intelligence, sondern für Augmented Intelligence stehen sollte. Und damit hat er aus meiner Sicht komplett recht und einen wichtigen Punkt: Künstliche Intelligenz sollte „nicht in einem bedrohlichen Kontext gesehen werden“, sondern eher als „Erweiterung unserer geistigen Möglichkeiten“. Das geht dann in die gleiche Richtung wie vor 30 Jahren: Wenn es Wikiepdia gibt, warum sollte man noch irgendwas auswendig lernen – man muss nur wissen wo es steht.
Victor hat dann das Thema Infrastrukur in die Diskussion eingebracht, die ich sehr spannend finde. Es sind ja im Moment die Modelle wie OpenAI und Bard, die mit ihrer Leistungsfähigkeit für Aufmerksamkeit sorgen – aber die Implementierung in den Business Kontext (wenn er das meinte) sehe ich noch nicht. Ja, Microsoft bringt natürlich mit Azure eine 0365 nahe Entwicklerplattform mit sich – und Copilot integriert OpenAI in verschiedene Officetools. Aber ist das dann schon das gelobte Land? Viele Unternehmen werden sich fragen:
1. Was passiert mit dem ganzen Silowissen in den Datenbanken, FAT Applikationen. Wie kommt es da raus und wird für meine Mitarbeitenden und Kunden nutzbar gemacht?
2. Wie sieht das Interface aus? Ist es wirklich der Chat, der als virtueller Assistent „neben“ mir steht?
3. Wie messe ich die Performance der AI im Unternehmen?
4. Wie stelle ich den Wahrheitsgehalt fest und mache ihn transparent?
5. Gibt es genau EIN LLM das zu mir passt?
6. Und wie integriere ich die Business-Prozesse mit der AI?
Denke, da ist noch Platz für viel Infrastruktur um Augmented Intelligence für Unternehmen wirklich sinnvoll nutzbar zu machen.