Als ich letztens mit meinem guten Freund Fatih Döner essen war, meinte er mit halb-vollem Mund zu mir: „Ich geh’ gleich noch auf die Rolle. Zwift!“
Da ich mir nicht erklären konnte, wie man ernsthaft mit vollem Dönerbauch planen kann, sich noch auf einen Rollentrainer zu setzen, wurde ich neugierig. Fatih mit dem nächsten Bissen: „Macht süchtig.“
Gut, da ich in den letzten Monaten aus guten Gründen viel zu wenig Sport gemacht habe und mit 2 Kleinkindern die Timeslots die man für sich selber hat, auch nicht länger werden, beschloss ich mir ebenfalls einen Wahoo Kickr Core zu gönnen.
Den gab es interessanterweise nicht bei Amazon (wo ich aus lazy Gründen sonst fast alles bestelle), sondern bei Wahoo direkt. Wahoo kenne ich schon, nutze den Bolt2 seit einiger Zeit und hatte deswegen schon einen Account zum Bestellen. 2 Tage später war die schwere Kiste da.
Ich habe ein recht in die Jahre gekommenes Stevens Rennrad mit 9er-Kassette hinten. Von der Montage her war das also total einfach:
1. Hinterrad vom Rennrad ausbauen
2. die Kassette, mit einem entsprechenden Abzieher, abziehen
3. die Kassette einfach auf den Wahoo wieder aufschrauben
4. die mitgelieferten Buchsen einsetzen
5. die mitgelieferte Achse durchschieben
6. Fertig.
Kam mir auf den ersten Blick irgendwie kompliziert vor, ist es aber gar nicht. Das ist alles genormt und passt einfach.
Dann braucht man nur noch ein lauschiges Plätzchen und einen Screen für das richtige Fahrerlebnis.
Ich nutze dazu einen alten Fernseher, in dem ein Amazon Firestick läuft.
Für den Firestick selber gibt es eine App, die heißt Air Receiver, mit dem man von einem iOS-Gerät aus Airplay nutzen kann. Das funktioniert einigermaßen gut, wobei es noch flüssiger laufen würde, wenn ich mit entsprechendem Lightning -> HDMI Adapter direkt das iPhone anschließen würde – der Adapter ist leider bei mir defekt.
Man lädt sich die Wahoo App herunter, die findet den Kickr per Blutooth sofort und macht erstmal ein Firmware update.
Dann kann man auch schon die App Zwift laden und starten, die irgendwann bei monatlicher Abrechnung mit ca. 20 EUR zu Buche schlägt – das ist jetzt nicht wenig, finde ich. Aber zumindest meine heutige, erste Fahrt hat so viel Spaß gemacht, dass ich mir wirklich vorstellen kann, Zwift regelmäßig zu nutzen:
1. Die Animationen sind wirklich „süß“ (mit schwebenden Nikoläusen zu dieser Zeit)
2. Die Gamification ist krass, mit Robo-Trainer gegen den man fährt, der die vorherige Runde simuliert
3. unfassbar viele Fahrer auf der ersten Strecke – das waren Hunderte gleichzeitig, die sich grüßen, bejubeln etc.
4. Die Fahrsimulation ist abgefahren, weil man wirklich jede Steigung und jede Abfahrt auch als solche durch den dynamischen Widerstand des Kickrs empfindet.
Ich freue mich vor allem, neben den virtuellen „Wattopia“ etc. auf die Nachbildungen der echten Städte Paris, London etc. Die habe ich bisher noch nicht entdeckt, aber ich habe so vieles noch nicht entdeckt 🙂