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Unverschämtheit: Datenschutz bei der Deutschen Bahn

Normalerweise ist es nicht mein Ding, mich über Datenschutz Probleme aufzuregen: ich blogge, twittere und facebooke eigentlich recht freizügig und bin in der Richtung unbedarft. Gestern aber ist mir fast die Hutschnur geplatzt:

Wenn man in Berlin Schönefeld landet und mit der Bahn in die Stadt fahren möchte, braucht man eine Fahrkarte für die Bereiche A,B, und C. Kostenpunkt: EUR 3,- . Da mir das als Kölner aber nicht klar war, habe ich nur ein Ticket für die Bereiche A und B gekauft. Kostenpunkt EUR 2,30!

Natürlich wurde ich kontrolliert und hatte somit keinen gültigen Fahrschein – soweit so ärgerlich.

Aber dann:

Der Kontrolleur drückt mir einen Zahlschein in die Hand – Begünstigter: die infoscore Forderungsmanagement GmbH. Mh, die kennt man doch irgendwo her? Die Infoscore, eine Tochter der Arvato Bertelsmann, hat sich in den letzten Jahren nicht gerade rümlich verhalten – eine zwielichtige Forderung jagte die nächste.

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Und damit nicht genug: nicht nur, dass die Bahn sich nicht selber um die Kunden kümmert sondern das outsourct: auf der Rückseite findet sich auch noch der dezente Hinweis, dass nach §33 Bundesdatenschutzgesetz Name, Vorname, Adresse, Geburtsdatum,Personalausweisnummer, Datum, Zeit, Fahrtstrecke, Haltestelle und Höhe der Forderung DIREKT an die infocscore weiter geleitet werden. HALLO? Ohne mich zu fragen? Ich werde nur darüber informiert? Ich MÖCHTE nicht bei denen in der Kartei stehen.

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Ich traue denen ohne weiteres zu, dass sie Daten zusammenführen – ach was, das IST deren Geschäftszweck: eine Art zweite Schufa, nur dass die infoscore auch Geld direkt verwaltet.

Ich finde das armselig von der Deutschen Bahn – aufgrund von Spar- und Optimierungswahn die Rechte der Nutzer und Kunden mit den Füßen zu treten! „Zwielichtige“ Unternehmen in Ihre Geschäfte mit einzubauen – die Bahn hat eigentlich schon genug damit zu tun, Vertrauen der Verbraucher zurück zu gewinnen und dann so etwas!

Auf Bundesebene diskutiert man, ob die Datenschutzrichtlinien von Facebook angemessen und ok sind und auf der anderen Seite habe ich nicht einmal die Wahl, bei einem Halbstaatlichen Konzern entscheiden, WAS mit MEINEN Daten passiert? Bei Facebook kann ich mich wenigstens abmelden – in diesem Fall kann ich NICHTS gegen die Datenkrake tun. UND die begegnen mir überall im Leben, bei jedem geleasten Auto, bei der 0% Finanzierung des neuen Kühlschrankes usw.

Das IST meiner Meinung nach ein echter Skandal!

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